Sorgebewegung

Unter den sozialen Bewegungen ist die Sorgebewegung noch neu, auch wenn sie schon vor mehr als 20 Jahren gefordert wurde: „We need a movement to demons- trate that caring is not a free resource, that caring is hard and skilled work, that it takes time and devotion, and that people who do it are making sacrifices“ (Stone 2000; siehe auch Engster 2010). Mittlerweile wurden Care-Manifeste verfasst, das Netzwerk Care Revolution gegründet, zu Streiks im Sorgebereich aufgerufen und vieles mehr. Das alles deutet darauf hin, „dass eine weltweite Sorgebewegung in Gang kommt, die das Ziel hat, auf Sorgedefizite und Sorgekrisen, die oft schlechten Arbeitsbedingungen, geringe Bezahlung und unzureichende soziale Absicherung aufmerksam zu machen und dringend notwendige Verbesserungen einzufordern“ (Knobloch 2020a, S. 116 f.). Ein wichtiger Teil dieser Sorgebewegung sind schon bestehende und neu entstehende Sorgenetzwerke, die durch eine Vernetzung untereinander nochmals mehr bewegen können (vgl. Knobloch/Kleinert/Jochimsen 2022). Die Sorgebewegung reagiert nicht nur auf die weltweiten Sorgekrise(n), sondern auch auf die ökologische Krise (vgl. z. B. Winker 2021; FdN 2022).