Sorgeextraktivismus

Analog zum Begriff Ressourcenextraktivismus wird der Begriff Sorgeextraktivismus verwendet, um die Verlagerung von Sorgeleistungen aus einer Region oder Nation in eine andere nicht als wertneutrales Phänomen zu beschreiben, sondern die Ungerechtigkeiten zu betonen, die damit verbunden sind (vgl. Wichterich 2016, 2019, S. 533). Denn Sorgeleistungen, die im Heimatland ebenfalls benötigt werden, werden abgezogen und oft ausgebeutet. Beispiel: Osteuropäerinnen übernehmen 24-Stunden-Betreuungen in Westeuropa und dadurch entstehen oder vertiefen sich Sorgedefizite und Sorgekrisen in ihren Heimatländern (siehe auch Sorgemigration).