„Mit dem sorgenden Versorgen wird eine Handlungsweise umrissen, die Voraussetzung
dafür ist, dass Menschen leben und gut leben können. Sie ist auf das
Ziel der Versorgung ausgerichtet und begreift die auf den Menschen gerichtete
(Für-)Sorge als Handlungsmotivation. Auf sorgendes Versorgen ausgerichtetes
Handeln ist verallgemeinerbar in dem Sinne, dass wir wollen können, dass jeder
Mensch so handelt, während das z. B. für nur am eigenen Nutzen orientiertes
oder gewinnmaximierendes Handeln nicht gilt. Denn alle Menschen sind darauf
angewiesen, dass andere Menschen sich nicht nur an den eigenen Interessen
orientieren, ansonsten wären Gesellschaften nicht überlebensfähig. Das richtige
Maß zwischen zu viel und zu wenig Sorge ist damit aber noch nicht festgelegt,
sondern erfordert Menschenkenntnis, Empathie ebenso wie Urteilsvermögen.“
(Knobloch 2019, S. 21).