Sorgeökonomie

Die Sorgeökonomie macht Umfang und Bedeutung der bezahlten und unbezahlten Sorgearbeit sichtbar und untersucht die Sorgetätigkeiten in allen Sektoren des Sorgediamanten auf mikro-, meso- und makroökonomischer Ebene. Auf individueller Ebene setzt sie sich mit den Sorgebedürfnissen der Sorgeempfangenden, aber auch der Sorgeleistenden auseinander, auf organisationaler Ebene mit dem Angebot und der Nachfrage bezahlter und unbezahlter Sorgearbeit und auf struktureller Ebene mit der Gestaltung (geschlechter)gerechter und zukunftsfähiger Sorgesysteme. Durch die systematische Verbindung von Erwerbswirtschaft und unbezahlter Versorgungswirtschaft lassen sich auch Verlagerungsprozesse von bezahlter und unbezahlter Sorgearbeit verdeutlichen (vgl. Knobloch 2010; siehe auch Monetarisierung und Entmonetarisierung). Mittlerweile sind eine Reihe sorgeökonomischer Ansätze entstanden, die sich grundlegend von den orthodoxen ökonomischen Ansätzen unterscheiden (vgl. z.B. Folbre 2001; Jochimsen 2003a; Power 2004; Madörin 2006; Knobloch 2013b; siehe auch Caring Economy und Vorsorgendes Wirtschaften).