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Emotionale Arbeit

Der Umgang mit Emotionen ist ein zentrales Element der Arbeit von Dienstleistenden, wobei sich die verschiedenen Bereiche in der Art und Weise der emotionalen Belastung stark unterscheiden können. Gerade bezahlte und unbezahlte Sorgearbeit ist oft zusätzlich zur physischen Arbeitsleistung auch mit einer enormen emotionalen Belastung verbunden, die psychisch erschöpfend ist (vgl. Schmedes 2020, S. 48 f. mit Bezug auf Hochschild 1983). Dabei kann es auch zu einer „Indienstnahme unsichtbarer Gefühlsarbeit für kapitalistische Zwecke“ (Schutzbach 2021, S. 228 f.) kommen.

 

Engster

Engster, Daniel (2007): The Heart of Justice: care ethics and political theory. Oxford: Oxford University Press.

Engster, Daniel (2010): Strategies for Building and Sustaining a New Care Movement. In: Journal of Women, Politics and Policy 31, H. 4, S. 289–312.

Ent-Monetarisierung

Ent-Monetarisierung bedeutet, dass bisher bezahlte Tätigkeiten in der Erwerbswirtschaft in die unbezahlten Bereiche, also insbesondere in den Haushaltssektor (private Haushalte), (zurück)verlagert werden. Dadurch kann die zeitliche Belastung der privaten Haushalte stark ansteigen und überwunden geglaubte Geschlechterrollen wieder verstärkt zugeordnet werden.

Esping-Anderson

Esping-Anderson, Gøsta (1990): The Three Worlds of Welfare Capitalism. Cambridge: Polity Press.

Esping-Anderson, Gøsta (1999): Social Foundations of Postindustrial Economies. Oxford:
Oxford University Press.

Familiarisierung

Von Familiarisierung wird gesprochen, wenn Sorgearbeit wieder vermehrt in der Familie erbracht wird. Meist hängt Familialisierung mit wohlfahrtsstaatlichen Kürzungen zusammen, wodurch vormals öffentliche Angebote des Sorgens und Versorgens zurück in die Familien bzw. Privathaushalte übertragen werden.

Familismus, Familialismus

Mit Familismus wird die Orientierung an einer heteronormativen Idealfamilie als anerkannteste Form von Gemeinschaft(lichkeit) bezeichnet, an der sich die gesellschaftliche Strukturierung orientiert. Andere Formen des Zusammenlebens werden damit implizit oder auch explizit abgewertet (vgl. Notz 2015; 2022). Im Unterschied dazu bedeutet Familialismus in der Wohlfahrtsforschung, dass die öffentliche Infrastruktur wenig, kaum oder gar nicht auf die Kinderbetreuung und -versorgung ausgelegt ist. Stattdessen wird die familiäre Versorgung durch Transferleistungen oder Zusatzzahlungen gefördert. In einem familialistischen Sorgeregime wird die (Kern-)Familie für die Betreuung von Kindern und älteren Menschen als zuständig angesehen (vgl. Eggers/Grages/Pfau-Effinger 2022).

Federici

Federici, Silvia (2019): Re-Enchanting the World. Feminism and the Politics of the Commons. Oakland: PM.

Folbre

Folbre, Nancy (2001): The Invisible Heart: Economics and Family Values. New York: The New Press.

Fraser

Fraser, Nancy (1997/2001): Die halbierte Gerechtigkeit. Frankfurt am Main: Suhrkamp.