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Ungerson

Ungerson, Claire (1997): Social Politics and the Commodification of Care. In: Social Politics 4, H. 3, S. 362–381.

Universal Caregiver Model

Das Modell der universellen Betreuungsarbeit, engl.: universal caregiver model, geht auf Nancy Fraser zurück, die es in ihrem Artikel „After the Family Wage“ (1997/2001) in Auseinandersetzung mit zwei anderen Modellen – universal bread winner model und caregiver parity model – entwickelt. Im Modell der universellen Betreuungsarbeit sollen sich Einkommenserwerb und Betreuungsarbeit für alle Menschen ohne große Probleme und Stress verbinden lassen, was das Umstrukturieren der gesellschaftlichen Institutionen und Organisationen erforderlich macht. Die Entwicklung zukunftsfähiger Modelle von Lebens- und Haushalts- formen ist in verschiedene Richtungen weitergegangen (vgl. z. B. Addis 2003, 216; Razavi 2007, S. 27 ff.; Knobloch 2020b).

Universalismus

In der Ethik gilt der Universalismus als zentrales Kriterium für die Begründung einzuhaltender Grundsätze und Normen. Die Gültigkeit ethischer Grundsätze und Normen ist dort von ihrer Begründbarkeit im Hinblick auf die allgemeinen Ziele der Humanität abhängig. Da alle Menschen in ihrem Leben auf Sorge angewiesen sind, sind die Sorgebedürfnisse als universal zu verstehen und ihre Erfüllung lässt sich als Begründung für das Recht auf Sorge als entsprechendes Menschenrecht heranziehen (vgl. Engster 2007, S. 163 ff.). Zudem kann der Universalismus auf den Zugang zu Sorgeleistungen und damit auf die Care-Politiken bezogen werden. Universalen Zugang zu Sorgeleistungen für alle Menschen in einer Gesellschaft zu garantieren bedeutet, „that access is guaran- teed to all, irrespective of sex, racial or ethnic origin, religion or belief, disability, age or sexual orientation, gender identity and/or expression […]“ (Social Platform 2012, S. 23). Darüber hinaus wird der Universalismus auch auf die Finanzierung bezogen. Das Prinzip universalistischer Finanzierung „schafft die Voraussetzungen dafür, dass alle sozialen Gruppen sich entsprechend ihrem Einkommen an der Finanzierung beteiligen und ermöglichen damit einen gesellschaftlichen Ausgleich“ (Theobald 2022, 320f.).