Sorgetheorie

Die Sorgetheorie setzt sich auf konzeptioneller Ebene mit der sozialen Organisation
von Sorgesituationen und der Bereitstellung von Sorgetätigkeiten auseinander (vgl. Jochimsen 2003a; Madörin 2006; Engster 2007). Maren Jochimsen  (2003a) bezeichnet ihren Entwurf einer Theorie der Sorgeökonomie als Zusammendenken von Sorgetheorie und Ökonomie als „Careful Economics“. Sie geht von der Bereitstellung existenzieller Sorgetätigkeiten aus, insbesondere für Kinder, ältere, kranke und behinderte Menschen, und arbeitet gegenseitige existenzielle, motivationale und materielle Abhängigkeit sowie Asymmetrie als spezifische Kennzeichen von Sorgesituationen heraus. Die Sorgetheorie steht auch vor der konzeptionellen Aufgabe, „to organize economic institutions and policies so that they provide all individuals with the real opportunity to care adequately for themselves, their loved ones, and human beings in general“ (Engster 2007, S. 118 f.).