Stone, Deborah (2000): Why We Need a Care Movement. In: The Nation, 23.02.2000, S. 13–15.
Übersicht
Systemrelevanz
Feministische Ökonom*innen weisen schon seit Jahrzehnten darauf hin, dass Sorge und Sorgearbeit die fundamentalen Bedingungen dafür sind, dass sich Gesellschaften erhalten und weiterentwickeln können, dass diese Tätigkeiten und Berufe also systemrelevant sind. Im Zuge der Corona-Pandemie wurde der Begriff der Systemrelevanz seit 2020 verstärkt verwendet, um die enorme Bedeutung von Sorge- und Versorgungsarbeit sowie der entsprechenden Berufe hervorzuheben.
The Care Collective
The Care Collective (2020): The Care Manifesto: The Politics of Interdependence. London – New York: Verso.
Theobald
Theobald, Hildegard (2008): Care-Politiken, Care-Arbeitsmarkt und Ungleichheit: Schweden, Deutschland und Italien im Vergleich. In: Berliner Journal für Soziologie 18, H. 2, S. 257–281.
Theobald, Hildegard (2014): Cross-country comparative research on care regimes and the intersection of inequalities: The example of German-Swedish comparisons. In: Aulenbacher, Brigitte, Riegraf, Birgit/Theobald, Hildegard (Hrsg.): Sorge: Arbeit, Verhältnisse, Regime – Care: Work, Relations, Regime. Soziale Welt – Sonderband 20. Baden-Baden: Nomos. S. 345–378.
Theobald, Hildegard (2022): Caring Policies – Ansätze und Auswirkungen von Care-Politiken. In: Knobloch, Ulrike/Theobald, Hildegard/Dengler, Corinna/Kleinert, Ann-Christin/Gnadt, Christopher/Lehner, Heidi (Hrsg.): Caring Societies – Sorgende Gesellschaften. Neue Abhängigkeiten oder mehr Gerechtigkeit? Weinheim: Beltz Juventa. S. S. 10-14.
Tronto
Tronto, Joan (1993): Moral Boundaries: A Political Argument for an Ethic of Care. New York – London: Routledge.
Tronto, Joan (2013): Caring Democracy: Markets, Equality, and Justice. New York/London: New York University Press.
Tronto, Joan (2016): Kann ‚Sorgende Demokratie‘ eine politische Theorie der Transformation sein? In: Das Argument 58, Nr. 320, H. 6, S. 839–848.
Tronto, Joan (2017): There is an Alternative: homines curans and the limits of neoliberalism. In: International Journal of Care and Caring 1, H. 1, S. 27–43.
Ungerson
Ungerson, Claire (1997): Social Politics and the Commodification of Care. In: Social Politics 4, H. 3, S. 362–381.
Universal Caregiver Model
Das Modell der universellen Betreuungsarbeit, engl.: universal caregiver model, geht auf Nancy Fraser zurück, die es in ihrem Artikel „After the Family Wage“ (1997/2001) in Auseinandersetzung mit zwei anderen Modellen – universal bread‑ winner model und caregiver parity model – entwickelt. Im Modell der universellen Betreuungsarbeit sollen sich Einkommenserwerb und Betreuungsarbeit für alle Menschen ohne große Probleme und Stress verbinden lassen, was das Umstrukturieren der gesellschaftlichen Institutionen und Organisationen erforderlich macht. Die Entwicklung zukunftsfähiger Modelle von Lebens- und Haushalts- formen ist in verschiedene Richtungen weitergegangen (vgl. z. B. Addis 2003, 216; Razavi 2007, S. 27 ff.; Knobloch 2020b).
Universalismus
In der Ethik gilt der Universalismus als zentrales Kriterium für die Begründung einzuhaltender Grundsätze und Normen. Die Gültigkeit ethischer Grundsätze und Normen ist dort von ihrer Begründbarkeit im Hinblick auf die allgemeinen Ziele der Humanität abhängig. Da alle Menschen in ihrem Leben auf Sorge angewiesen sind, sind die Sorgebedürfnisse als universal zu verstehen und ihre Erfüllung lässt sich als Begründung für das Recht auf Sorge als entsprechendes Menschenrecht heranziehen (vgl. Engster 2007, S. 163 ff.). Zudem kann der Universalismus auf den Zugang zu Sorgeleistungen und damit auf die Care-Politiken bezogen werden. Universalen Zugang zu Sorgeleistungen für alle Menschen in einer Gesellschaft zu garantieren bedeutet, „that access is guaran- teed to all, irrespective of sex, racial or ethnic origin, religion or belief, disability, age or sexual orientation, gender identity and/or expression […]“ (Social Platform 2012, S. 23). Darüber hinaus wird der Universalismus auch auf die Finanzierung bezogen. Das Prinzip universalistischer Finanzierung „schafft die Voraussetzungen dafür, dass alle sozialen Gruppen sich entsprechend ihrem Einkommen an der Finanzierung beteiligen und ermöglichen damit einen gesellschaftlichen Ausgleich“ (Theobald 2022, 320f.).
Vischer/Schneider/Dollsack
Vischer, Nina/Schneider, Kyra/Dollsack, Sophia (2022): „Habe ich mir noch nicht Gedanken darüber gemacht“ – Interdependenz von Wohnen, Care und Geschlecht bei kommunalen Akteuren. In: Knobloch, Ulrike/Theobald, Hildegard/Dengler, Corinna/Kleinert, Ann-Christin/Gnadt, Christopher/Lehner, Heidi (Hrsg.): Caring Societies – Sorgende Gesellschaften. Neue Abhängigkeiten oder mehr Gerechtigkeit? Weinheim: Beltz Juventa. S. 66-84.
Mehr lesen →Völkle
Völkle, Hanna (2022): Sorgende Zeiten: Ansätze feministisch-ökologischer Zeitökonomie. in: Knobloch, Ulrike/Theobald, Hildegard/Dengler, Corinna/Kleinert, Ann-Christin/Gnadt, Christopher/Lehner, Heidi (Hrsg.): Caring Societies – Sorgende Gesellschaften. Neue Abhängigkeiten oder mehr Gerechtigkeit? Weinheim: Beltz Juventa. S. 174-184.