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Materie

Neben Zeit ist für das Denken und Praktizieren von Sorge auch die Materie eine wichtige Grundlage. Sorge und Versorgung sowie bezahlte und unbezahlte Sorgearbeit sind ohne materielle Ressourcen nicht umsetzbar. Beispiele sind, dass der Körper als sorgebedürftig anzuerkennen ist oder dass auch die Versorgung mit medizinischen Gütern gesichert sein In einem weiteren Sorgeverständnis, das auch Natur bzw. die Um- oder Mitwelt als interdependent für Sorge betrachtet, geht es um die natürlichen materiellen Grundlagen, die für die Gewährleistung von Sorge unerlässlich sind.

Mental Load

Mental Load bezeichnet den mentalen Aufwand und die damit verbundene Belastung, unterschiedliche Aspekte von Sorgearbeit insbesondere in Familien zu organisieren, zu erledigen oder zu delegieren. Aufgrund der vergeschlechtlichten Arbeitsverteilung in den Haushalten und Familien tragen Frauen und Mütter überproportional viel dieser Last. Aber auch in allen anderen gesellschaftlichen Bereichen, in denen es darum geht, kleine und große Sorgeaufgaben im Blick zu behalten, ist der mentale Aufwand für die Sorgeleistenden hoch. Der Begriff Mental Load ist daher ein wichtiges Instrument, um unsichtbare Sorgearbeit sowie die damit zusammenhängenden Belastungen sichtbar zu machen und damit auch die psychische Dimension von Sorge anzuerkennen (vgl. Cammarata 2020).

Metzing

Metzing, Sabine (2007): Kinder und Jugendliche als pflegende Angehörige: Erleben und Gestalten familialer Pflege. Dissertation. Bern: Universität Bern.

Mol

Mol, Annemarie (2008): The Logic of Care: Health and the Problem of Patient Choice. London– New York: Routledge.

Monetarisierung

Als Monetarisierung wird die Verlagerung von vorher unbezahlten Tätigkeiten in die bezahlten Sektoren (Marktsektor, öffentlicher Sektor, Non-Profit-Sektor) bezeichnet, d. h. anders als zuvor werden diese Tätigkeiten jetzt gegen Geld erbracht. Auf die Sorgearbeit bezogene Beispiele sind ambulante Pflegedienste oder Essen auf Rädern.

 

Müller

Müller, Beatrice (2018): Die sorgenfreie Gesellschaft. Wert-Abjektion als strukturelle Herrschaftsform des patriarchalen Kapitalismus. In: Scheele, Alexandra/Wöhl, Stefanie (Hrsg.): Feminismus und Marxismus. Weinheim: Beltz Juventa. S. 84–101.

Notz

Notz, Gisela (2015): Kritik des Familismus. Theorie und soziale Realität eines ideologischen
Gemäldes. Stuttgart: Schmetterling-Verlag.

Notz, Gisela (2022): Was haben uns Friedrich Engels´versorgungsökonomische Konzepte heute zu sagen? In: Knobloch, Ulrike/Theobald, Hildegard/Dengler, Corinna/Kleinert, Ann-Christin/Gnadt, Christopher/Lehner, Heidi (Hrsg.): Caring Societies – Sorgende Gesellschaften. Neue Abhängigkeiten oder mehr Gerechtigkeit? Weinheim: Beltz Juventa, S. 143-154.

Novy/Bärnthaler/Heimerl

Novy, Andreas/Bärnthaler, Richard/Heimerl, Veronika (2020): Zukunftsfähiges Wirtschaften. Weinheim: Beltz Juventa.

Okin

Okin, Susan Moller (1989): Justice, Gender, and the Family. New York: Basic Books.