Saave, Anna (2022): Mit Self-Care wider die Wachstumskrise? Ambivalenzen der Selbstsorge in der Postwachstumsbewegung. In: Knobloch, Ulrike/Theobald, Hildegard/Dengler, Corinna/Kleinert, Ann-Christin/Gnadt, Christopher/Lehner, Heidi (Hrsg.): Caring Societies – Sorgende Gesellschaften. Neue Abhängigkeiten oder mehr Gerechtigkeit? Weinheim: Beltz Juventa, S. 241-256.
Übersicht
Scheiwe
Scheiwe, Kirsten (2020): Das Recht und die Sorgetätigkeiten (Caring) – ein Plädoyer für ein sorgsames Recht, Abstract zum Call für die Hybrid-Tagung „Caring Societies – Neue Abhängigkeiten oder mehr Gerechtigkeit?“ an der Universität Vechta und digital. 15.– 17.09.2021.
Schmedes
Schmedes, Cornelia (2020): Emotionsarbeit in der Pflege – Beitrag zur Diskussion über die psychische Gesundheit Pflegender in der stationären Altenpflege. Dissertation. Vechta: Universität Vechta.
Schürch/van Holten
Schürch, Anita/van Holten, Karin (2022): Sorgende Gemeinschaft als Beitrag zur Bewältigung der Sorgekrise: Ein Wolf im Schafspelz. In: Knobloch, Ulrike/Theobald, Hildegard/Dengler, Corinna/Kleinert, Ann-Christin/Gnadt, Christopher/Lehner, Heidi (Hrsg.): Caring Societies – Sorgende Gesellschaften. Neue Abhängigkeiten oder mehr Gerechtigkeit? Weinheim: Beltz Juventa. S. 264-292.
Schutzbach
Schutzbach, Franziska (2021): Die Erschöpfung der Frauen: Wider die weibliche Verfügbarkeit. München: Droemer.
Selbstsorge
Der sorgsame Umgang bezieht sich nicht nur auf andere Menschen, sondern auch auf sich selbst. Im engeren Sinn wird dabei unter Selbstsorge „die Praxis, eine aktive Rolle beim Schutz des eigenen Wohlbefindens und Glücks zu übernehmen“ (Saave 2022), verstanden. Im weiteren Sinne lassen sich auch Möglichkeiten kollektiver Selbstsorge im Rahmen von Bewegungen und die Möglichkeiten individueller Selbstsorge im Rahmen professioneller Tätigkeiten darunter fassen (vgl. Brückner 2012, S. 11). Selbstsorge ist aber nicht nur positiv besetzt, sondern kann in Form von ständigen Selbstoptimierungsprozessen auch stark neoliberal geprägt sein (vgl. Rau 2012).
Simonazzi
Simonazzi, Annamaria (2009): Care regimes and national employment models. In: Cambridge Journal of Economics 33, H. 2, S. 211–232.
Social Platform
Social Platform (2012): Recommendations on CARE. www.socialplatform.org/wp-content/uploads/2013/03/20121217_SocialPlatform_Recommendations_on_CARE_EN1.pdf" target="_blank (Abfrage: 24.03.2022).
Sorge
Menschen sind grundsätzlich und über den gesamten Verlauf ihres Lebens in unterschiedlicher Form und Intensität auf die Sorge anderer Menschen angewiesen. Sorge als Konzept geht von dieser Prämisse und Konstante menschlicher Existenz aus, wobei mehrere Dimensionen unterschieden werden, z. B. Sorge als moralischer Wert (Sorgeethik), als handelnde Praxis (Sorgearbeit, Sorgetätigkeiten), als Haltung und Einstellung (Sorgemotivation), im politischen Kontext (Care-Politiken, Caring Policies). Auch für heutige Gesellschafts- und Wirtschaftssysteme ist Sorge unentbehrlich und wird dennoch zu wenig wertgeschätzt, häufig naturalisiert und in ihrer Bedeutung für einzelne Menschen sowie für ganze Gesellschaften und ihre Stabilität unterschätzt. Stärker als Care beinhaltet Caring bereits eine zukunftsweisende Vision, in der eine Sorgeorientierung im Sinne von Geschlechter-, Generationen- und Umweltgerechtigkeit angelegt ist und in denen die grundsätzlichen Stränge von Sorge, Reproduktion und Sorgeethik in ihrer notwendigen Verbindung mitlaufen.
Sorgearbeit
Um nicht zahlreiche im Wirtschaftsleben notwendige Leistungen unberücksichtigt zu lassen, tritt in der Sorgeökonomie an die Stelle eines rein an der Erwerbswirtschaft orientierten Arbeitsbegriffs ein erweiterter Arbeitsbegriff, der bezahlte und unbezahlte Arbeit umfasst. Unter Sorgearbeit, oder auch Sorgeleistungen, werden dann die gesamten bezahlten und unbezahlten Betreuungs- und Pflegeleistungen für Kinder, Kranke und Alte, die damit verbundenen indirekten Sorgeleistungen und weitere Unterstützungsleistungen (vgl. Razavi/Staab 2008), aber auch Sorgeleistungen für gesunde Erwachsene und die Selbstsorge gefasst (vgl. Knobloch 2013b, S. 11). In den Haushalten wird ein Großteil der Sorgearbeit unbezahlt geleistet, in den übrigen Sektoren (Markt-, Staats-, Non-Profit-Sektor) meist zu geringen Löhnen und in Teilzeit sowie unter oft schlechten Arbeitsbedingungen. Sorgearbeit stützt aber Wirtschafts- und Gesellschaftssysteme selbst dort, wo sie unsichtbar bleibt.